Ab Cuenca mit Bus nach Guayaquil, mit Flugzeug nach Galàpagos,
8 Tage auf dem Schiff und zurück nach Cuenca
Wir
haben darüber nachgedacht, die Galápagos-Inseln
auszulassen, nicht dorthin zu fahren, wo alle Touris hinreisen. Aber
alle Reisenden warnten uns, diesen Fehler ja nicht zu machen. Also
suchten und buchten wir eine last-minute-Tour, die uns statt viele
tausend Franken „nur“ einige tausend Franken kostete. Ja, man
gönnt sich ja sonst nichts...
Und
wir haben jeden Tag, jede Stunde genossen! Damit erübrigt sich die
Frage, ob es das Geld wert war. Die acht Tage, die wir auf einem
Schiff verbrachten, das zwischen den rund 1000 km vom Festland
entfernten Inseln kreuzte, sind eines der ganz grossen Erlebnisse
unserer Reise – ganz gleich, was noch kommen mag.
Die Galápagos sind eine Inselgruppe – siehe Karte. Jede dieser Inseln bietet ein anderes Landschaftsbild. Die Inseln sind vulkanisch mit eher karger bis sehr karger Vegetation. Und sie sind einer der letzten Erdflecken, die vom Menschen aufgespürt wurden. Doch heute pilgern bis zu 8000 Menschen jährlich dorthin. Die Schuld daran, dass diese Inselgruppe doch wesentlich bekannter ist als z. B. die Alëuten oder Nikobaren, trägt hauptsächlich der gute alte Charles Darwin. Vor 180 Jahren fand er hier die entscheidenden Indizien für seine Abstammungslehre, für die Betriebsgeheimnisse der Natur.
Weil
die Inseln nie mit dem Festland zusammen hingen, also die
Natur-Entwicklung ungestört ablaufen konnte und weil seit langer
Zeit 99% der Insel Naturschutzgebiet sind, stehen sie auf der
Rangliste der Naturwunder ganz weit oben und lassen jährlich bis zu
8000 Besucher auf die Inseln pilgern. Viele Tiere kennen kaum
Feindbilder, wissen nicht, was das Wort Fluchtdistanz bedeutet. Das
wirkt schlicht unnatürlich. Und diese völlig ungewohnte
Zutraulichkeit lässt Brigitte und mich in Verzückung geraten.
Endlich Tiere, die uns so gern zu haben scheinen wie wir sie! Und
zudem sind sie nicht kamerascheu.
Hier brauchen wir zum Fötelen kein gewaltiges Teleobjektiv, kein
grosses Glück, nicht einmal viel Geduld. Hier werden auch wir
Amateurfotografen zu „grossen Tierfotografen“.
Vom Schlauchboot, das uns zum Katamaran bringt, muss zuerst ein Seelöwe heruntergebeten werden.
Auf
dem Luxusschiff erhalten zufälligerweise wir die grosse Suite –
wir reklamieren nicht. Wir zwölf Passagiere – ab Mitte Woche 15 –
werden von zehn Crewmitgliedern verwöhnt. Dass unter den
Reiseteilnehmern völlig zufällig die Fehraltorfer Catherine und
Marco Bucher sind (Catherine war über 20 Jahre lang unsere
unmittelbare Nachbarin), ist sicher auch eines der erstaunlichen
Galápagos-Erlebnisse
und hat uns sehr gefreut.
Was
machen wir eine Woche lang auf dem Schiff? Nach dem Frühstücksbuffet
geht's mit dem Schlauchboot zu einem Landspaziergang. Einmal
beobachten wir eine Nestkolonie von endemischen Vögeln. Alle, auch
Jungtiere pflegende Vögel, scheinen herausfinden zu wollen, ob die
Tiere den Menschen oder die Menschen die Tiere länger betrachten
können. (Der Mensch verliert stets). Ein anderes Mal begehen wir
Vulkangelände, auf dem die Amerikaner die Mondlandung hätten filmen
können. Erst ganz wenige Pionierpflanzen sind hier zu finden. Oder
wir ergötzen uns herrlich ab den ach so müden und tolpatschigen
Seehunden und können nicht aufhören, Fotos zu machen. An einem
andern Tag staune ich über die Farbenvielfalt der Leguanen, Echsen
und Krabben. Auf einer anderen Insel lässt sich ein Trockenwald auf
Vulkanasche bestaunen. Ein halber Tag galt den riesigen
Landschildkröten. Gemütlich schleichen sie über die Wiese,
knabbern hier ein wenig Gras und dort ein paar Blätter und lassen es
insgesamt sehr ruhig angehen. Kein Wunder, dass sie bei diesem
Lebensstil bis zu 200 Jahre alt werden.
Um
zehn Uhr kommen wir normalerweise mit dem Schlauchboot zurück zum
Schiff, geniessen ein paar warme Häppchen und machen uns
schnorchelbereit. Für mich ist das Schnorcheln das grösste: Ich
schwimme lange Zeit synchron neben, dann über einer gewaltigen
Wasserschildkröte und die Seelöwen haben offensichtlich einen
Heidenspass, um den schnorchelnden Lukas herumzutauchen. Erst kurz
vor der vermeintlichen Kollision drehen sie in irrwitzigem Tempo mit
einem Looping weg. Fischschwärme, so dicht, dass das Wasser zwischen
den Fischen knapp wird, ziehen unbeeindruckt
vom
Menschlein vorbei.
Leider
hat das Wasser nur kuschelige 18 – 20°, aber wir tragen gute
Anzüge. Und jeder, der aus dem Wasser steigt, hat ein glückliches
Grinsen auf dem Gesicht: Ich habe soviel erlebt!
Gegen
12 Uhr steht das Mittagsbuffet bereit. Wer von allem schöpfen will,
muss kleine Portiönchen wählen.
Nach
der Siesta auf dem Sonnendeck geht's meistens wieder los zum
Schnorcheln, wieder raus zu den Fischlis, Haien, Rochen, Seeigeln und
-sternen. Und nach dem Früchtehäppchen-Schmaus erwartet uns ein
weiterer Landgang. Zweimal ersetzt diesen eine Schlauchbootfahrt
durch einen Mangrovenwald.
Etwa
eine halbe Stunde dauert nach der Happy-Hour das abendliche Briefing,
wo wir über den kommenden Tag orientiert werden und unsere Fragen
kompetent beantwortet werden. Das Znacht ist leicht und schmackhaft.
Jedenfalls hätten am letzten Tag alle den Koch gern auch gleich
eingepackt.
Jetzt
sind wir wieder in Cuenca, am „arbeiten“: Die Anzahl Fotos von
„Unendlich“ auf „sehr viele“ reduzieren, Tagebuch und Blog
schreiben, Wasserpumpe reparieren, Weiterreise planen. Brigitte hat
jeden Tag einen Zahnarzttermin, reisen ohne entzündete Zahnwurzel
bietet immer noch genug Challenge. Und unsere Geburtstage müssen
gefeiert werden!
Bereits
auf dem Schiff feierten wir einen Jahrestag: Am 20. September waren
wir ein Jahr unterwegs! Dass wir das ohne wesentliche Krankheiten,
Unfälle, Pannen erleben durften, erfüllt uns mit grosser
Dankbarkeit.
Catherine und Marco haben es ausgeplaudert,
der Koch gebacken: One year travelling
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Geburtstagsfeier im Cämperli mit Kerze und
Schwarzwäldertorte
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Ein sehr schöner Eintrag!
AntwortenLöschenWäre doch schade gewesen wenn ihr nicht gegangen wärt (immerhin habt ihr mir damals auch dazu geraten!)
Die Fehraltörfler auf Achse, die Jubiläumstorte sieht sehr fein aus und ich hoffe, dass ihr auch weiterhin so gsund und busper durch die Welt reisen könnt. In Mams Fall würde ich einfach noch mit den Zahngeschichten aufhören - wobei es ja eben auch interessant ist die verschiedenen Praxen in den anderen Ländern zu sehen...
Kuss
Isabelle
Hallo Ihr Lieben
AntwortenLöschenAuch endlich wiedermal ein Lebenszeichen von uns! Einfach ganz toll und Wunderschön, was ihr beiden und immer wieder hier reinstellt ( , S' macht richtig a zum au verreise, schmunzle )Dir Lukas wünschen wir nachträglich alles Gute zum Geburtstag, dann herzlichen Glückwünsche für eueren Hochzeitstag und Dir liebe Brigitte, wünschen wir auch alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Wir wünschen Euch Weiterhin viel Freude, viele Unvergessliche Erlebnisse und unfallfreies Reisen
Alles Gute zu Euch und liebe Grüsse aus Wil
Bernadette und Godi
WOW. Ich kann mal wieder nur WOWen! Ob die Vögel den spitzen Schnabel haben um im Notfall ihre rote Blater unter dem Hals zu vertäschen wie eine Nadel den Kaugummi ?
AntwortenLöschenSchöner Eintrag mit schönen Fotos!
Und ihr sieht gut aus!!!
kuss
regu
Hallo ihr zusammen
AntwortenLöschenNachträglich auch alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe ihr konntet diese Tage feiern, aber wenn man diese Bilder sieht, habt ihr ja jeden Tag ein grosses Geschenk. Super dieser Eintrag von den Inseln.
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz
Rita und Peter
Hallo zusammen
AntwortenLöschenWunderschöne Fotos und ebenso schöne Texte. Super, vielen Dank! Galapagos ist ganz oben auf unserer Wunschliste - und wird wohl noch mehrere Jahre dort bleiben. Zu Feiern habt Ihr auch noch - was will man mehr!
Viele Grüsse
s'Wilhelms aus Eiken
Soeben zurück aus eine der wenigen echten Wüsten Europas