Bryce Canyon – Zion N.P. - Kolob Stausee – Bullfrog – Natural Bridges National
Monument – Monument Valley – Mexican Hut – Gooseneck State Park – Valley of the
Gods – Canyonland - Moab – Arches National Park – Flaming Gorge – Salt Lake
City – Grand Teton National Park – Yellowstone Nationalpark
Der Bryce Canyon ist ein Feuerwerk an Farben und Formen |
Auf dem
Campingplatz nichts tun? Sofort fallen winzig kleine Biester über uns her. Mit
Vorliebe verweilen sie in meinen Haaren, um dann an meiner Kopfhaut zu
knabbern. Tagelang spüre ich die Bisse. Diese Viecher können mir das gemütliche
Ausruhen perfekt vergällen. Das gleiche passiert uns noch verstärkt im Zion
Nationalpark.
Der Transport ist
hier ebenfalls durch Shuttlebusse organisiert. Schon ab 6 Uhr fahren diese die
Ausgangspunkte der Wanderwege an. Auch hier sind die Temperaturen unanständig
hoch, also gesellen wir uns zu den Frühaufstehern, um die Narrows, eine lange
imposante Schlucht, zu sehen und zu begehen. Nach der ersten Meile auf einem
Kiesweg ist abrupter Szenenwechsel: Wanderschuhe in den Rucksack, dafür
Sandalen montieren und ab in den Fluss. Das Wasser reicht bei der ersten
Traversierung bis Mitte Wade. Wir sind überrascht: Der ganze Wanderweg verläuft
mehr oder weniger im Fluss, ist also das Bachbett. Ausweichsmöglichkeiten gibt es keine.
Eindrücklich türmen sich die Wände 100 m in die Höhe, um sich oben fast zu berühren.
Es gibt keinen langweiligen Schritt mehr, denn das Laufen im Fluss macht Spass,
ans Nasse haben wir uns bald gewöhnt, die Steilwände bieten Schatten. Mit jeder
Stunde wird es wärmer und die Menge der Wanderer nimmt rapid zu. Nach 5 Stunden
steigen wir zufrieden aus dem Fluss und spüren, dass die Fussmuskulatur hart
gearbeitet hat. Das Anheben eines Fusses gefällt den Muskeln nicht mehr.
Wäre die Hitze
nicht so unmenschlich, ja lebensfeindlich, hätten wir noch einige lohnende Wandertouren
im Park unternommen.
Den Umweg über
den Kolob Stausee versetzt uns in den Frühling. Alles spriesst: Birkenblätter,
Löwenzahn, Vergissmeinnicht, Gänseblümchen, und die moderate Temperatur lässt
mein „nordisches“ Herz aufatmen. Endlich ist’s wieder einmal grün um uns herum.
Ja, sogar Schneeresten treffen wir an! Und am frühen Morgen begrüsst uns eine
Hirschkuh am Wegrand.
Im Staat Utah
reihen sich die Nationalparks, die State Parks und Recreations Areas wie Perlen
aneinander. Und dort, wo’s keine Parkbezeichnung gibt, ist die Natur, die Weite
und das Überraschende trotzdem vorhanden. So sind wir denn auch nicht
enttäuscht, dass der Fährbetrieb über den Lake Powell im Norden eingestellt ist
(ohne vorherige Ankündigung) und uns zu einem grösseren Umweg zwingt.
Doppelmäander des San Juan Rivers |
Die Natur schafft hier einfach alles |
Es sind also
nicht nur die berühmten, stark besuchten Parks, die alles bieten, was wir
Naturliebhaber zu sehen wünschen. Die Infrastrukturen sind hervorragend und für
die USA untypisch kommerziell wenig ausgereizt.
Das von Indianern verwaltete,
also nicht staatlich organisierte Monument Valley ist eine Ausnahme.
Jeder andere Park präsentiert sich mit einem
Besucherzentrum, mit Ausstellungsmaterial zum Thema Geologie, Flora und Fauna,
Wander- und Bikemöglichkeiten, meist
einem kleineren Souvenirshop. Esswaren und Getränke sind im Park aber kaum
erhältlich. Abfall sehen wir praktisch nirgends (welche Wohltat nach 20 Monaten
Süd- und Zentralamerika).
Im Arches N.P.: Wer findet Lukas? |
Er hat einen Thron gefunden
|
Die Wanderwege
sind wunderschön angelegt und führen teilweise an Abgründen vorbei, an denen
bei uns längst eine Abschrankung und in Deutschland viele Gefahrenschilder
stehen würden. Mit nur einer Vorwarnung geht’s auf dem „Primitive Hiking-Trail“
über Felsgräte, Aufstiege auf allen vieren und Abstiege, welche ich nur auf dem
Hosenboden bewältigen kann. Wir sind begeistert ob der vielen, fantastischen
Wandermöglichkeiten. Der heutige Bikeweg – wir haben extra die Stufe „easy“
gewählt - hat sich dann als „eher“ ruppig und für mich nicht zu bewältigend
herausgestellt. Ich möchte gar nicht die nächst höhere Stufe „moderate“
ausprobieren! Gut, dass der Weg praktisch an unserem Auto vorbei führte und die
Möglichkeit bot, Lukas alleine weiterziehen zu lassen.
Campieren in den
USA ist herrlich. Viele Parks bieten Campingplätze an, welche ohne Campingwart
funktionieren: Bei der Einfahrt bezieht man aus einer Box ein Kuvert, sucht
sich dann einen Platz und markiert ihn als belegt. Anschliessend legt man den
verlangten Betrag im Kuvert (so zwischen 13 und 20$) in einen Briefkasten. Et
voilà! Jeder Platz verfügt über Tisch und Bank,
eine Grill- und oftmals auch noch eine Feuerstelle.
Die Toiletten sind sauber, häufig ohne Wasser und werden täglich gereinigt. Duschen sind selten vorhanden, aber Wasser zum Auffüllen unseres Wassertankes ist meistens erhältlich. Normalerweise gilt: Wer zuerst kommt, kann auswählen, respektive hat einen Platz. Für einen Teil des Platzes kann man reservieren, für mich als Ausländer ist das System schlecht durchschaubar. Das Verhalten der US-Amerikaner auf den Campingplätzen ist erfreulich: Ab 22 Uhr ist es still (nur die Schweizer jassen noch), nirgends gehen hörbar Fest- und Saufgelage ab. Am Morgen sind unsere Nachbarn oftmals schon weg, ohne dass wir irgend etwas gehört haben. Der Ferienbetrieb, den wir uns von den europäischen Campingplätzen gewöhnt sind, fehlt hier gänzlich.
Schnell gekocht |
und grilliert
|
Die Toiletten sind sauber, häufig ohne Wasser und werden täglich gereinigt. Duschen sind selten vorhanden, aber Wasser zum Auffüllen unseres Wassertankes ist meistens erhältlich. Normalerweise gilt: Wer zuerst kommt, kann auswählen, respektive hat einen Platz. Für einen Teil des Platzes kann man reservieren, für mich als Ausländer ist das System schlecht durchschaubar. Das Verhalten der US-Amerikaner auf den Campingplätzen ist erfreulich: Ab 22 Uhr ist es still (nur die Schweizer jassen noch), nirgends gehen hörbar Fest- und Saufgelage ab. Am Morgen sind unsere Nachbarn oftmals schon weg, ohne dass wir irgend etwas gehört haben. Der Ferienbetrieb, den wir uns von den europäischen Campingplätzen gewöhnt sind, fehlt hier gänzlich.
Eigentlich machen
wir, seit wir in den USA sind, nur noch Ferien. Plötzlich ist alles ganz
einfach, geordnet, ohne Stress, nur noch Genuss. Andererseits fehlt mir hin und
wieder die Andersartigkeit einer fremden Kultur. In jedem grossen Supermarkt
fallen mir aber die Unterschiede zu meinem Heimatland schnell auf. Was sich
nicht alles finden lässt, damit die Getränke kalt bleiben! Welche Menge von
Medikamenten, die in der Schweiz nur über den Apothekertisch erhältlich sind!
Die Chips- und Müesliauswahl übertrifft unsere Bedürfnisse bei weitem. Für
Fertigmahlzeiten hat es meilenlange Gestelle.
Wir erleben die
Amerikaner auf unserer Route als
pedantisch gesetzestreu. Wo etwas verboten ist, hält sich scheinbar jeder
daran. Die angedrohten Strafen sind aber auch weit jenseits jeglicher
Verhältnismässigkeit...
Die
Kontaktfreudigkeit und die Bereitschaft für Gespräche bereiten uns Vergnügen,
im Gegensatz zu den variantenreichen Aussprachen (eine Folge des
generationenlangen Kaugummi Kauens?). Unser Merzli könnten wir hier prima
verkaufen – viele Männer geifern nach einem so kompakten Cämperli mit
4WheelDrive und trotzdem über 23 Meilen pro Gallone Diesel... Ob sie es wohl
hinten an ihren 2000Stone-Outdoor-adventure-truck anhängen würden?
Klimatisch haben
wir Wechselbäder: Auf der Wanderung gestern kam ich mir vor, als würde ich
hinter einem Haartrockner auf höchster Stufe nachlaufen. Heute – wir sind 200
km nördlicher - sind wir bei frostigen 24° von grünen Wiesen, Frühlingsblumen
und einem frischen Wind begleitet.
Ja, wir kommen in
meine Lieblingszone: Grün, frisch, kühl und wild. Bisonherden weiden auf den
riesigen Flächen, und auf dem Campingplatz ist es nun verboten, Esswaren
herumliegen zu lassen: Bären seien auf der Lauer und Elche seien praktisch
jeden Tag zu sehen. Wir freuen uns auf den Yellowstone Park! Werden wir
wirklich Bären, Elche und Karibus sehen?
Habt auch eine
gute Zeit und seid ganz herzlich gegrüsst
Brigitte und
Lukas (die anfangs Oktober wieder zu Hause sein werden)
Nachtrag: Diesen Blog haben wir vor dem Yellowstone
Park geschrieben und wollten ihn dort ins Netz stellen. Nur: Dieser Park hat
alles, wirklich alles. Ausser zwei Sachen: Genügend Campingplätze und Internet.
Der Park ist ein Viertel so gross wie die Schweiz. Deshalb brauchten wir etwas
Zeit zur Besichtigung, sprich: Dieser Blog kommt etwas verspätet, dafür aber
mit dem Yellowstone-Rückblick.
Auch im
Yellowstone frönen die US-Amerikaner ihrem Lebensmotto „je grösser umso
besser“. Auf den Strassen schockieren uns Campingfahrzeuge, die mindestens die
Ausmasse eines Schweizer Reisecars oder Sattelschleppers haben. Motorräder
unter 1200 ccm gehen in die Kategorie Töffli (damit erstere noch bedienbar
sind, haben nicht wenige wie ein Invalidenfahrzeug drei Räder).
Auch die Natur
steht dem US-Lebensmotto nicht nach: Wir bestaunen Bisonherden mit mehreren
hundert Tieren. Die Geysire spritzen so hoch, dass jeder Feuerwehrmann an eine
stärkere Motorspritze denken wird, Wasser verlässt über dem Siedepunkt die
engen Löcher, Thermalwasser lagerte Mineralien meterdick ab, wir bekommen
Elche, Pronghorns, einen Kojoten, Hirsche, Vögel, Schlangen, tausende von
Erdmannlis zu Gesicht. Und extrem eindrücklich: Zweimal dürfen wir Bären
zuschauen, die sich den Bauch mit üppig wachsendem Grün vollschlagen.
Zum Zmorge auf die Wiese mit den Sprässlingen |
Da liegt kein Schnee: Es sind Ablagerungen der Geysire |
Da haben wir aber Schwein gehabt, dass der Blog doch noch ein genügend schnelles www gefunden hat! Krass wie gut all diese Felsen balancieren können! smaks! f
AntwortenLöschenFrostige 24°C?
AntwortenLöschenHa.Ha!Haha!
Sehr witzig.
Bin neidisch auf eure funktionierenden Jahreszeiten!
Isabelle
Ihr habt das Merzli verkauft???????SCHADESCAHDESCHADE!
AntwortenLöschenAnsonsten kann ich es mir gut vorstellen, wie es sich anfuehlt, nach Sued- und Zentralameriak um organisierten Norden zu sein. Ich habe immer noch nicht begriffen, nach welchem System die Mongolei funktioniert. Z.B. Zeit ist hier entweder nicht- oder dann ploetzich doch sehr genau vorhanden.
Kuss
Mitte