Freitag, 21. Juni 2013

Nationalparks der USA


Bryce Canyon – Zion N.P. - Kolob Stausee  – Bullfrog – Natural Bridges National Monument – Monument Valley – Mexican Hut – Gooseneck State Park – Valley of the Gods – Canyonland - Moab – Arches National Park – Flaming Gorge – Salt Lake City – Grand Teton National Park – Yellowstone Nationalpark











Der Bryce Canyon ist ein Feuerwerk an Farben und Formen
Kaum jemand reist durch den Westen der USA, ohne den Bryce Canyon zu besuchen. Wir waren vor Jahren bereits hier, hatten aber bloss Zeit für eine kleine Wanderung. Jetzt ergattern wir einen schönen Campingplatz (nix Reservation: Wer zuerst da ist, mahlt zuerst, sprich: bekommt einen dieser raren, aber grosszügigen Plätze). Der Bryce Canyon Park ist bestens organisiert: Gratis Shuttlebusse fahren von einem Aussichtspunkt zum anderen, zum (unamerikanisch kleinen) Supermarkt, zum Waschsalon, zu den Hotels. Es gibt kaum Gründe, das eigene Auto zu bewegen. Wir wandern der ganzen Canyonkante entlang. Je nach Tageszeit und Lichteinfall präsentieren sich die Sandsäulen farblich stark verändert. Eine andere Wanderung führt uns hinunter und zwischen die gigantischen Säulen, die sich durch Regen, Eis und Wind brutal schnell verändern (allerdings in geologischen Zeiträumen gemessen, also innerhalb von Hunderten von Jahren!).

Da wird man kaum müde
Auf dem Campingplatz nichts tun? Sofort fallen winzig kleine Biester über uns her. Mit Vorliebe verweilen sie in meinen Haaren, um dann an meiner Kopfhaut zu knabbern. Tagelang spüre ich die Bisse. Diese Viecher können mir das gemütliche Ausruhen perfekt vergällen. Das gleiche passiert uns noch verstärkt im Zion Nationalpark.
Der Transport ist hier ebenfalls durch Shuttlebusse organisiert. Schon ab 6 Uhr fahren diese die Ausgangspunkte der Wanderwege an. Auch hier sind die Temperaturen unanständig hoch, also gesellen wir uns zu den Frühaufstehern, um die Narrows, eine lange imposante Schlucht, zu sehen und zu begehen. Nach der ersten Meile auf einem Kiesweg ist abrupter Szenenwechsel: Wanderschuhe in den Rucksack, dafür Sandalen montieren und ab in den Fluss. Das Wasser reicht bei der ersten Traversierung bis Mitte Wade. Wir sind überrascht: Der ganze Wanderweg verläuft mehr oder weniger im Fluss, ist also das Bachbett.  Ausweichsmöglichkeiten gibt es keine. Eindrücklich türmen sich die Wände 100 m in die Höhe, um sich oben fast zu berühren. Es gibt keinen langweiligen Schritt mehr, denn das Laufen im Fluss macht Spass, ans Nasse haben wir uns bald gewöhnt, die Steilwände bieten Schatten. Mit jeder Stunde wird es wärmer und die Menge der Wanderer nimmt rapid zu. Nach 5 Stunden steigen wir zufrieden aus dem Fluss und spüren, dass die Fussmuskulatur hart gearbeitet hat. Das Anheben eines Fusses gefällt den Muskeln nicht mehr.

Hat sich Kneipp hier inspirieren lassen?
Wäre die Hitze nicht so unmenschlich, ja lebensfeindlich, hätten wir noch einige lohnende Wandertouren im Park unternommen.
Den Umweg über den Kolob Stausee versetzt uns in den Frühling. Alles spriesst: Birkenblätter, Löwenzahn, Vergissmeinnicht, Gänseblümchen, und die moderate Temperatur lässt mein „nordisches“ Herz aufatmen. Endlich ist’s wieder einmal grün um uns herum. Ja, sogar Schneeresten treffen wir an! Und am frühen Morgen begrüsst uns eine Hirschkuh am Wegrand.

Mach schnell, 'sisch im Fall chalt!



























Der letzte Schnee




















Im Staat Utah reihen sich die Nationalparks, die State Parks und Recreations Areas wie Perlen aneinander. Und dort, wo’s keine Parkbezeichnung gibt, ist die Natur, die Weite und das Überraschende trotzdem vorhanden. So sind wir denn auch nicht enttäuscht, dass der Fährbetrieb über den Lake Powell im Norden eingestellt ist (ohne vorherige Ankündigung) und uns zu einem grösseren Umweg zwingt.
Doppelmäander  des San Juan Rivers


Die Natur schafft hier einfach alles


Es sind also nicht nur die berühmten, stark besuchten Parks, die alles bieten, was wir Naturliebhaber zu sehen wünschen. Die Infrastrukturen sind hervorragend und für die USA untypisch kommerziell wenig ausgereizt.  Das von Indianern verwaltete,  also nicht staatlich organisierte Monument Valley ist eine Ausnahme.
Jeder  andere Park präsentiert sich mit einem Besucherzentrum, mit Ausstellungsmaterial zum Thema Geologie, Flora und Fauna, Wander- und Bikemöglichkeiten,  meist einem kleineren Souvenirshop. Esswaren und Getränke sind im Park aber kaum erhältlich. Abfall sehen wir praktisch nirgends (welche Wohltat nach 20 Monaten Süd- und Zentralamerika).

Im Arches N.P.: Wer findet Lukas?

Er hat einen Thron gefunden


Wie viele Jahre balanciert er noch da oben?












Der Klassiker , das Monument Valley befindet sich in Arizona - die Zufahrt aber von Utah

Die Wanderwege sind wunderschön angelegt und führen teilweise an Abgründen vorbei, an denen bei uns längst eine Abschrankung und in Deutschland viele Gefahrenschilder stehen würden. Mit nur einer Vorwarnung geht’s auf dem „Primitive Hiking-Trail“ über Felsgräte, Aufstiege auf allen vieren und Abstiege, welche ich nur auf dem Hosenboden bewältigen kann. Wir sind begeistert ob der vielen, fantastischen Wandermöglichkeiten. Der heutige Bikeweg – wir haben extra die Stufe „easy“ gewählt - hat sich dann als „eher“ ruppig und für mich nicht zu bewältigend herausgestellt. Ich möchte gar nicht die nächst höhere Stufe „moderate“ ausprobieren! Gut, dass der Weg praktisch an unserem Auto vorbei führte und die Möglichkeit bot, Lukas alleine weiterziehen zu lassen.
Campieren in den USA ist herrlich. Viele Parks bieten Campingplätze an, welche ohne Campingwart funktionieren: Bei der Einfahrt bezieht man aus einer Box ein Kuvert, sucht sich dann einen Platz und markiert ihn als belegt. Anschliessend legt man den verlangten Betrag im Kuvert (so zwischen 13 und 20$) in einen Briefkasten. Et voilà! Jeder Platz verfügt über Tisch und Bank,  eine Grill- und oftmals auch noch eine Feuerstelle. 


Schnell gekocht




und grilliert


































Die Toiletten sind sauber,  häufig ohne Wasser und werden täglich gereinigt. Duschen sind selten vorhanden, aber Wasser zum Auffüllen unseres Wassertankes ist meistens  erhältlich. Normalerweise gilt: Wer zuerst kommt, kann auswählen, respektive hat einen Platz. Für einen Teil des Platzes kann man reservieren, für mich als Ausländer ist das System schlecht durchschaubar. Das Verhalten der US-Amerikaner auf den Campingplätzen ist erfreulich: Ab 22 Uhr ist es still (nur die Schweizer jassen noch), nirgends gehen hörbar Fest- und Saufgelage ab. Am Morgen sind unsere Nachbarn oftmals schon weg, ohne dass wir irgend etwas gehört haben. Der Ferienbetrieb, den wir uns von den europäischen Campingplätzen gewöhnt sind, fehlt hier gänzlich.

Eigentlich machen wir, seit wir in den USA sind, nur noch Ferien. Plötzlich ist alles ganz einfach, geordnet, ohne Stress, nur noch Genuss. Andererseits fehlt mir hin und wieder die Andersartigkeit einer fremden Kultur. In jedem grossen Supermarkt fallen mir aber die Unterschiede zu meinem Heimatland schnell auf. Was sich nicht alles finden lässt, damit die Getränke kalt bleiben! Welche Menge von Medikamenten, die in der Schweiz nur über den Apothekertisch erhältlich sind! Die Chips- und Müesliauswahl übertrifft unsere Bedürfnisse bei weitem. Für Fertigmahlzeiten hat es meilenlange Gestelle.


Wir erleben die Amerikaner auf unserer Route als pedantisch gesetzestreu. Wo etwas verboten ist, hält sich scheinbar jeder daran. Die angedrohten Stra­fen sind aber auch weit jenseits jeglicher Verhältnismässigkeit...
Die Kontaktfreudigkeit und die Bereitschaft für Gespräche bereiten uns Vergnügen, im Gegensatz zu den variantenreichen Aussprachen (eine Folge des generationenlangen Kaugummi Kauens?). Unser Merzli könnten wir hier prima verkaufen – viele Männer geifern nach einem so kompakten Cämperli mit 4WheelDrive und trotzdem über 23 Meilen pro Gallone Diesel... Ob sie es wohl hinten an ihren 2000Stone-Outdoor-adventure-truck anhängen würden?

Ob er wohl alles dabei hat?

Klimatisch haben wir Wechselbäder: Auf der Wanderung gestern kam ich mir vor, als würde ich hinter einem Haartrockner auf höchster Stufe nachlaufen. Heute – wir sind 200 km nördlicher - sind wir bei frostigen 24° von grünen Wiesen, Frühlingsblumen und einem frischen Wind begleitet.



Ja, wir kommen in meine Lieblingszone: Grün, frisch, kühl und wild. Bisonherden weiden auf den riesigen Flächen, und auf dem Campingplatz ist es nun verboten, Esswaren herumliegen zu lassen: Bären seien auf der Lauer und Elche seien praktisch jeden Tag zu sehen. Wir freuen uns auf den Yellowstone Park! Werden wir wirklich Bären, Elche und Karibus sehen?

Der frisch gebackene Grossonkel hält sich fit für den kleinen Manuel


Habt auch eine gute Zeit und seid ganz herzlich gegrüsst

Brigitte und Lukas (die anfangs Oktober wieder zu Hause sein werden)

Nachtrag: Diesen Blog haben wir vor dem Yellowstone Park geschrieben und wollten ihn dort ins Netz stellen. Nur: Dieser Park hat alles, wirklich alles. Ausser zwei Sachen: Genügend Campingplätze und Internet. Der Park ist ein Viertel so gross wie die Schweiz. Deshalb brauchten wir etwas Zeit zur Besichtigung, sprich: Dieser Blog kommt etwas verspätet, dafür aber mit dem Yellowstone-Rückblick.
Auch im Yellowstone frönen die US-Amerikaner ihrem Lebensmotto „je grösser umso besser“. Auf den Strassen schockieren uns Campingfahrzeuge, die mindestens die Ausmasse eines Schweizer Reisecars oder Sattelschleppers haben. Motorräder unter 1200 ccm gehen in die Kategorie Töffli (damit erstere noch bedienbar sind, haben nicht wenige wie ein Invalidenfahrzeug drei Räder).
Auch die Natur steht dem US-Lebensmotto nicht nach: Wir bestaunen Bisonherden mit mehreren hundert Tieren. Die Geysire spritzen so hoch, dass jeder Feuerwehrmann an eine stärkere Motorspritze denken wird, Wasser verlässt über dem Siedepunkt die engen Löcher, Thermalwasser lagerte Mineralien meterdick ab, wir bekommen Elche, Pronghorns, einen Kojoten, Hirsche, Vögel, Schlangen, tausende von Erdmannlis zu Gesicht. Und extrem eindrücklich: Zweimal dürfen wir Bären zuschauen, die sich den Bauch mit üppig wachsendem Grün vollschlagen.


Zum Zmorge auf die Wiese mit den Sprässlingen
Der Winter geht hier nicht wie in der Schweiz (so vernommen) fliessend in den Herbst über, sondern zeigt seine Ankunft mit prächtigsten Blumenwiesen. Der Park verfügt über sieben vorbildlich bestückte Besucherzentren für jede gewünschte Auskunft. Die Strassen sind mit unzähligen Ausstellplätzen versehen, bei jedem Wanderwegstart hat es Parkplätze, genügend Rastplätze nehmen die Hungrigen und Pause-Bedürftigen auf. Die ungeheuren Besuchermassen werden bestens organisiert kanalisiert, sodass weder Flora noch Fauna Schaden nehmen. Abfall liegt praktische keiner herum. Nirgends hat es einen Kiosk oder Futterautomaten, ausser bei den fünf Tankstellen. Nur wenige CocaColaAutomaten helfen unserer Erinnerung, das wir in der USA sind.


Da liegt kein Schnee: Es sind Ablagerungen der Geysire
Heute nützte weder Betteln noch unser Charme etwas: Jeder Camping-Ranger blieb unnachgiebig beim „besetzt“. Dass bei so viel Camping-Fahrzeugen jegliches wildes Stehen untersagt ist, leuchtet ein. So mussten wir den Park verlassen und ausserhalb auf einen überteuerten Stellplatz ausweichen. Mit unsagbar langsamem Internet. Und somit immer noch keiner Blogveröffentlichenmöglichkeit. Vielleicht morgen?


Montag, 3. Juni 2013

USA 1


San Diego – Las Vegas – Valley of Fire – Grand Canyon Nord-Rim – Page – Kodachrome Basin – Bryce Canyon

Alles ist relativ: Die USA kommt uns als sehr sauber,
wohlgeordnet, sehr einfach bereisbar vor
Die Distanzen sind riesig!

Es ist schon etwas speziell, wenn wir Brigittes Schwester mit Familie in den USA treffen, dazu noch unsere hier lebende Nichte mit Mann. Wir alle haben Zeit, rennen aber nicht Touristenattraktionen nach, sondern geniessen das Zusammensein. Als Einstieg bereitet die Gastgeber-Familie ein amerikanisches BBQ zu, und anderntags steht ein US--amerikanisch-riesiger Zmorge auf dem Tisch. Abgerundet wird das Treffen mit einem Nachtessen in einem Steak-Haus.
In der Mitte stehen mein Göttimädchen Karin
und ihr Mann Chris
Auf dem Parkplatz von Mercedes-San Diego stehen viele Sprinter, sicher werden die Fachleute auch unserem aus dem Notbetrieb (ungenügende Leistung) heraushelfen können. Die Fahrzeugaufnahme erfolgt sehr ausführlich, der Empfangs-Manager will nur unwesentlich weniger wissen als meinen Stammbaum, sexuelle Ausrichtung und Leumund. Der endlich herbeigerufene Ingenieur (heisst bei uns Mechaniker) stimmt mich bei der Begrüssung zuversichtlich: „Kein Problem, auch Partikelfilter haben wir an Lager, bitte Motorhaube öffnen“. Noch während des Öffnens zeigt Bill bereits schwätzend auf den Filter, schreckt dann aber wie elektrisiert zurück und verstummt mitten im Satz. Dann: „Noch nie einen sol­chen Motor gesehen, und in ganz USA gibt es dafür keine Ersatzteile und ich bin aussergewöhnlich sorry, Ihnen nicht weiterhelfen zu können.“
In der Schweiz bestellt mein Freund Bruno den erforderlichen Filter, ich melde das Fahrzeug in einer Stadt an, wo wir nach etwa drei Wochen sein werden. Dank der kompetenten Ferndiagnose eines Fachmanns der Larag Neftenbach (er nennt sich Mechaniker, nicht Ingenieur) blies ich die FedEx-Lieferung ab. Was nützt mir ein neuer Filter, wenn vermutlichst auch die Drosselklappe zu ersetzen ist und beides nur mit der in den USA nicht vorhandenen Software eingebaut werden kann? So fahren wir also weiterhin mit reduzierter Motorleistung und sind uns vor allem auf Bergstrecken unseres Status' „pensioniert, wir haben Zeit“ bewusst.
Überall, aber ganz besonders in Las Vegas lebt der US-Amerikaner nach seinem angeborenen Instinkt „je grösser, desto besser“. Wir logieren in einem der weltgrössten Hotel, werden zum Parkplatz eskortiert wie früher die Flugzeuge in Kloten und müssen in der Suite zuerst mal die Klimaanlage abstellen, um in dieser Wüstenstadt nicht die Pullover montieren zu müssen. Beim all-you-can-eat-Buffet (wir können viel, aber nicht von allem essen) setzen wir unsere unverrückbare Spiellimite fest. Ob wir gewonnen haben? Also es ist so: Nach etlichen Spielstunden und einigen gönnerhaften Unterstützungen an die ausgebrannte Brigitte hatte ich meinen Einsatz plus zehn harte US$ im Sack. Black Jack ist kein leides Spiel...
Der bekannte Strip
Zuschauen, spielen, sich freuen, geniessen, ja nie ärgern

















Das Valley of Fire überraschte uns mit einer 
grandiosen Landschaft: Besonders die verschieden-
farbigen Streifen in den Felsen. 
Mehr Bilder findest Du unter "Fotos"









Gruss von rechts
Gruss von links

Im Grand Canyon hat die Natur wirklich mit der allergrössten Kelle angerichtet. Wir können mehrere Wanderungen machen (auch kürzere Autofahrten werden so benannt), und sind immer wieder auf einer andern Naturtribüne, um in die unvorstellbar gewaltig grosse Schlucht hinunter zu staunen.


Auch darüber staune ich: Wohl erhalten wir beim Parkeingang schriftliche Sicherheits-Hinweise,
wie wir am ehesten unseren Parkbesuch überleben können. Damit hat es sich aber: Ausser bei den wenigen geteerten Wegen ist auch bei den giftigsten Abgründen kein Geländer, keine Gefahrentafel, kein Verbotsschild. Nirgends liegt Abfall herum, nicht mal eine Zigarettenkippe. Dem Hinweis, dass aus Umweltgründen in der Umgebung keine Pet-Wasserflaschen verkauft werden, folgt eine Gratis-Zapfstelle für bestes Quellwasser. Der Campingplatz ist einmalig: Jeder Stellplatz hat einen Tisch, eine Feuerstelle mit Grill, und viiiiel Platz. Dass die WC-Anlage sauber ist, über Licht, abschliessbare Kabinen und



funktionierende Spülung, Papier, unzerbrochene Waschbecken mit Seife und geleerten Abfallkübeln verfügt, ist für uns seit 1 1/2 Jahren sehr bemerkenswert. Während 1 1/2 Jahren wurden wir konditioniert, das gebrauchte Papier ja nicht in die Schüssel zu werfen. Jetzt dürfen wir wieder...




Das Bild entstand auf dem bis auf den letzten
Platz besetzten Campingplatz












Auf Page freute ich mich besonders. Ich wusste, dass in der Nähe dieser Staumauer-Stadt ein 270°-Mäander des Colorados ist. Ein Bild davon hing viele Jahre in meinem Schulzimmer. Ich bin froh, dieses Naturwunder sockenlos bestaunt zu haben, es hätte mich sonst garantiert aus diesen gehauen! 
Am Folgetag ändern wir die Blickrichtung, jetzt schauen wir vom Schiffli auf dem Colorado die über 100 Meter hohen Wände hinauf.


Ebenfalls bei Page hat es auf dem eintönigen Wüstenboden einen (europäisch: hüftbreiten, US-amerikanisch: knapp hüftbreiten) Spalt, den jedermann übersehen würde, hätte es daneben nicht einen Parkplatz und ein Kassenhäuschen. Man verschwindet unter der Erde und befindet sich in einem Bad von Farbvariationen aller erdenklichen Orangetönen. Wenig Sonnenlicht dringt in den unterirdischen Canyon, aber dieses reflektiert an den Sandsteinwänden. Diese wurden vom unterschätzen Gestaltungskünstler Wasser unbeschreiblich schön geformt. Vor Staunen und Ehrfurcht werden alle Besucher still (fast alle, denn es hat auch Asiaten). Und mein neuer Fotoapparat haucht gar – mit gütiger Euthanasie des pulverfeinen Sandes – sein Leben aus.


















Kodachrome war für mich bisher ein Fotozubehör-Hersteller. Das Kodachrome Basin aber – ich nenne es Felsnadel-Land – wird für mich eine Erinnerung an eine unvergessliche Wanderung durch eine mehrere Kilometer lange ganz enge Schlucht, an eine einmalige Biketour und einen Spaziergang zwischen ungezählten Felsnadeln und hohen rotbraunen Felswänden hindurch inklusive einer natürlichen Felsbrücke.
















Von einem Aussichtspunkt sehen wir unser nächstes Ziel: Den viel bekannteren Bryce Canyon. Die Park-Rangerin begrüsst uns amerikanisch: „Ich bin ganz aufgeregt vor Freude (excited), dass Sie uns besuchen. Geniesst einen überwältigenden Tag!“.
Machen wir, aber zuerst soll dieser Blog fertiggestellt werden!

Einen Blick aber gewähre ich mir noch vorher:



Wir grüssen Euch herzlich!
Lukas und Brigitte